Azerbaijan/Aserbaidschan - Reise-Erlebnisse Teil 1


Azerbaijan 1. Tag: Lagodechi - Sbeki
Azerbaijan 1. Tag: Lagodechi - Sbeki

Grenzübertritt Georgien - Azerbaijan

Nach dem herzlichen Abschied von unserem georgischen Fahrer Zuran geht es durch die Grenzkontrollen in Lagodechi. Unsere Pässe und Papiere werden genau geprüft, wir werden fotografiert und passieren nach kurzen Wartezeiten problemlos die beiden Grenzen.

 

Einen Haken hat die ganze Angelegenheit aber doch: Mit meiner Kamera um den Hals und unseren Wanderschuhen und Jacken am Arm schleppe ich in der grössten Mittagshitze meinen riesigen Rollkoffer sowie einen Plastiksack mit Getränken und Snacks über gefühlte 10 Kilometer und hunderten von Treppenstufen über die Grenze von Georgien nach Azerbaijan. Walter, mit meinem Fotorucksack, Stativ und seinem „hinkenden“ Maxi-Rollkoffer, bei dem seit dem Hinflug ein Rad fehlt, nicht weniger beladen, sieht das Ganze etwas entspannter.

 

Unser Fahrer

Die einzige Person, die wir nach dem Grenzübertritt entdecken, ist unser Fahrer. Leider. Denn unser erster Eindruck ist nicht der beste. Sein Äusseres – dunkle Sonnenbrille, Goldkettchen, Cap – wirkt auf uns alles andere als vertrauenswürdig. Er begrüsst uns zwar freundlich, nimmt uns jedoch keines unserer Gepäcksstücke auf dem Weg zu seinem Auto ab.

 

Während der Fahrt zu unserer ersten Unterkunft in Sheki versucht er, uns mit Smalltalk bei Laune zu halten. Das gelingt ihm jedoch nicht wirklich. Sowohl bei seinen Äusserungen zu seiner Person und seinen Hobbies – jagen und Offroad-Rennen fahren – wie auch mit seinem Fahrstil macht er uns deutlich, dass er ein überdimensioniertes Selbstbewusstsein besitzt. Unsere Stimmung verbessert sich nicht wirklich, als wir bemerken, dass er beim Fahren wiederholt SMS in sein iPhone tippt, alle paar Minuten wichtige „Business-Telefonate“ erledigen muss und auch deutlich zu schnell fährt.

 

Uns wird immer mehr schmerzlich bewusst, dass wir unseren Fahrer und neugewonnenen Freund aus Georgien vermissen.

Eine ganz spezielle Unterkunft in Sheki: das Hotel Yukari Karavansarai
Eine ganz spezielle Unterkunft in Sheki: das Hotel Yukari Karavansarai

 

Übernachtung in einer Karawanserei

Wir übernachten in Sheki in einem historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Bereits beim Eintreten durch die Tür, die im linken Flügel eines riesigen Tores integriert ist, staunen wir. Im gedeckten, dunklen Innenhof sind ein Shop und der unscheinbare Hotelempfang untergebracht. Die Karawanserei, die zu früheren Zeiten Handels- und Kaufleute auf ihrem Weg entlang der Seidenstrasse beherbergte, ist in ein Hotel umfunktioniert worden. Wie bei Karawansereien üblich, besteht die Anlage auch hier aus einen grossen Innenhof, um den arkadengesäumte Gebäude stehen. Schade nur, dass die Unterkünfte in diesem geschichtsträchtigen, faszinierenden Gebäude lieblos und unzureichend instand gehalten werden und das Hotel nicht gerade professionell geführt wird. Aber vielleicht haben wir auch einen schlechten Tag erwischt. Wir würden auf jeden Fall wieder hierher kommen, um einen Hauch jener Zeiten zu spüren, als noch die Karawanen hier Halt machten.


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